Karl Rudolf Schmidt Stiftung

STIFTER

Karl Rudolf Schmidt
Karl Rudolf Schmidt

Schon zu seinem Lebzeiten zeichnete sich ab, dass Karl-Rudolf Schmidt, der über nur sehr entfernte Verwandte verfügte, seiner Heimatgemeinde Stammbach dauerhaft etwas Gutes tun und dabei auch seine Vorliebe für die Klassische Musik zum Ausdruck bringen wollte.
Aufmerksam verfolgte er den Kultur- und Heimatteil der Münchberg-Helmbrechtser-Tageszeitung und stieß dabei immer wieder auf Menschen, von denen er sich erhoffte, dass sie ihm bei der Errichtung (und späteren Betreuung) seiner Stiftung behilflich sein würden. Das ging von guten, bekannten Musikern (Geiger, Pianist) über lokal bekannte Persönlichkeiten zu jungen Stammbacher „Künstlern“. Auf den jetzigen Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes seiner Stiftung, Hermann Reichel, wurde er durch ein Konzert aufmerksam, welches in der Stammbacher Kirche stattfand und in dem dessen Sohn Karl-Ernst einen Satz aus der Mondscheinsonate spielte. Ab diesem Zeitpunkt versuchte er Hermann Reichel, der glücklicherweise in seiner unmittelbaren Nähe wohnte, für seine Bestrebungen zu interessieren.

Eine mehrere Seiten umfassende schriftliche Einladung zu einem Gespräch war der Beginn von jahrelangen Treffen (10-12 mal pro Jahr), die sich meist über Stunden hinzogen. Dort reifte nicht nur der Gedanke zur Förderung der Klassischen Musik, sondern es wurde auch die Verfahrensweise erörtert, wie der Stiftungsbesitz zusammengehalten werden sollte:

Karl Rudolf Schmidt Villa
Villa von Karl Rudolf Schmidt

Nichts darf verkauft werden! Nicht die Oldtimer, nicht die Villa, die Wohnungen, die Grundstücke – alles soll im Besitz der Stiftung bleiben. Dafür war Herr Schmidt bereit, mit seiner Stiftung die Stammbacher dafür zu „belohnen“, dass sie ihn all die Jahre in Ruhe gelassen und seine „Kauzigkeit“ ertragen haben.

Im letzten Jahr seines Lebens (2010 /2011) wollte er nach einem Sturz die Wohnung (oft auch das Bett) nicht mehr verlassen und wurde von der Stammbacher Diakoniestation und Familie Reichel betreut. In dieser Zeit (Februar 2011) machte er mit einem Notar sein Testament, in dem er sein gesamtes Vermögen der Karl-Rudolf-Schmidt-Stiftung vermachte, die mit Hilfe der Regierung von Oberfranken (zuständig für Stiftungen) aus der Taufe gehoben wurde. Zu den Stiftungsvorständen bestimmte er, außer dem Vorsitzenden Hermann Reichel, Herrn Erich Leupold. Zur Familie Leupold aus Metzlesdorf bestanden familiäre Beziehungen über viele Jahrzehnte. Außerdem berief er Frau Renate Hofmann, die einmal eine Schülerin von ihm und deren Vater sein Kollege gewesen war. Der amtierende Bürgermeister sollte ein weiteres Mitglied im Stiftungsvorstand sein. Karl-Philipp Ehrler fungiert deshalb heute als stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstandes. Cornelia Schwarz-Ernst wurde als Musikexpertin zum Stiftungsvorstand hinzugeholt.

Testament
Testament

Als er am 8. Oktober 2011 mit 82 Jahren plötzlich verstarb, tauchte noch ein weiteres Vermächtnis auf, in dem er die Marktgemeinde Stammbach bedachte. Bereits zuvor hatte der Gemeinderat beschlossen eine Bürgerstiftung für die Marktgemeinde ins Leben zu rufen. Ein anderer Bürger, Herr Siegfried Ley, hatte den Markt ebenfalls als Erben für seinen Nachlass eingesetzt. Somit entstanden in kürzester Zeit zwei neue Stiftungen, die zum Wohle Stammbachs und seiner Bewohner seit 2012 ihre Tätigkeit aufgenommen haben.

Für den Anfang fördert die Karl-Rudolf Schmidt Stiftung auf einfachen Antrag hin Instrumentalunterricht mit einem 30% Zuschuss und möchte bei Bedarf Instrumente anschaffen und diese Schülern als Leihgabe zur Verfügung stellen.

Die Veranstaltung KlaMuKi im Oktober 2012 (Klassische Musik für Kinder aufgeführt von Musikern des Philharmonischen Orchesters Regensburg) in Schule und Kindergarten waren der Auftakt der Öffentlichkeitsarbeit.